Open Researcher and Contributor Identifier (ORCID)
Der Open Researcher and Contributor Identifier (ORCID) ist ein eindeutiger, dauerhafter, numerischer Identifikator für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Mithilfe der ORCID können nicht nur Werke eindeutig einer Person zugeordnet, sondern zum Beispiel auch Zugehörigkeiten zu Organisationen, Ausbildung, Projektförderungen, Gutachter- und Gremientätigkeiten dokumentiert werden. Einer der wichtigsten Aspekte in einem ORCID-Record ist die Liste sämtlicher Publikationen einschließlich Monographien, Zeitschriftenartikeln, Forschungsdaten, Software und so weiter. So entstehen vertrauenswürdige einrichtungs- bzw. arbeitgeberunabhängige Biographien und Publikationslisten.
Eine ORCID besteht aus 16 Ziffern, die in Vierergruppen durch einen Bindestrich getrennt sind, die letzte Ziffer ist eine Prüfziffer. Damit entspricht die Struktur der ORCID der ISO-Norm 27729. Angegeben wird sie in der Regel als URL, zum Beispiel: http://orcid.org/0000-0002-1143-781X
Eine Person, die ein ORCID-Record anlegt, hat volle Kontrolle darüber, welche Angaben erfasst werden und wer diese sehen kann. Nur die ID ist immer öffentlich. Als zusätzliche Beschreibung einer Person können weitere Namen (Aliase), das Land, Schlagworte, Webseiten wie Social Media Kanäle und mehrere E-Mail-Adressen angegeben werden. Für jede Angabe im ORCID-Record – sogar für jedes einzeln aufgeführte Werk – ist es möglich einzeln festzulegen, wer diese sehen kann. Entweder ist sie für niemanden sichtbar, nur einem bestimmten Kreis (ORCID-Mitgliedern) zugänglich oder komplett öffentlich.
Der Hauptnutzen von ORCID für Forschende besteht erstens in der eindeutigen Identifizierung und Zuordnung von Publikationen. Insbesondere Personen mit häufig vorkommenden Namen – wie zum Beispiel Michael Müller oder Sabine Schmidt – können sich so eindeutig ausweisen und auffindbar machen. Der zweite wichtige Nutzen ist das Vorhalten einer vollständigen Publikationsliste an einem zentralen Ort, die nicht an einen bestimmten Arbeitgeber gebunden ist.
Das offene System von ORCID bietet vielfältige Integrationsmöglichkeiten, die zum Beispiel für Forschungs-Workflows wie Manuskript-Einreichungen bei Zeitschriften oder für System-zu-System-Prozesse für die Aktualisierung von Publikationslisten von PID-Systemen wie DataCite, Crossref und BASE oder wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Neben DOIs für die dauerhafte Referenzierung von wissenschaftlichen Objekten ist die dauerhafte Verknüpfung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen mit ihren Forschungsergebnissen über ORCID eine wichtige Voraussetzung für eine transparente, offene und effiziente Wissenschaftskommunikation und für die Verbesserung des Umgangs mit Forschungsinformationen.
Wenn Sie noch keine ORCID besitzen, können Sie hier kostenlos ihre ORCID registrieren. Obwohl es im ersten Schritt genügt sich lediglich mit dem Vornamen und einer E-Mail-Adresse zu registrieren, ermöglichen nur die mit Informationen gefüllten und mit entsprechender Sichtbarkeit versehenen ORCID-Records die zuvor genannten Vorteile.
Einrichtungen, die ORCID erfolgreich implementieren möchten, können dies mit Unterstützung des ORCID DE Konsortiums tun. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.orcid-de.org/konsortium/