Erinnern der Gegenwart mit offenen Kulturdaten - Das Corona Archiv

Wo wir stehen

Im März 2020 begann die Corona-Pandemie. Für uns alle bedeutete das eine massive Umstellung in unserem Leben. Home-Office, Isolation und abgesagte Veranstaltungen. Und während wir medial darauf vorbereitet werden, mit dem Coronavirus leben zu lernen, macht sich mit den Affenpocken die nächste Pandemie breit. Nach zwei Jahren Pandemie möchte man meinen, dass wir nun vorsichtiger sind. Aber es zeigt sich, dass Erinnerung aktiv gelebt werden muss, damit wir aus ihr lernen und sie in unserer Kultur verinnerlichen können.

Woran wir uns erinnern

Ebenfalls im März 2020, direkt mit dem Beginn der Pandemie, startete das Projekt "Corona Archiv" in Zusammenarbeit der Universität Hamburg, der Universität Bochum und der Universität Gießen. Ziel dieses Projekts ist es, eine möglichst breit angelegte Dokumentation der Corona-Krise zu schaffen. Jedoch werden für das Archiv keine Artefakte gesammelt, wie es sonst der Fall ist. Stattdessen bietet das Projekt ein Online-Portal, wo jede Person Materialien hochladen kann. Dabei entsteht, durch das Mitwirken vieler Einzelpersonen, ein breites Bild unserer Kultur in der Krisenzeit. Von Bildern und Videos zu Texten und selbst komponierter Musik, kann alles dem Archiv hinzugefügt werden. Alle Materialien werden standardmäßig unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 veröffentlicht. Es ist aber auch möglich, beim Upload von Materialien eine andere Lizenz zu wählen.

Was bleibt

Mit über 6000 Einträgen birgt das Corona Archiv eine beachtliche Sammlung an offenen Kulturdaten. Dadurch bietet es eine wichtige Ressource für eine Erinnerungskultur der Corona-Krise. Und das Archiv wächst noch weiter. Jeden Monat werden mehrere neue Beiträge bereitgestellt. Mit diesem Archiv und allen seinen Zeugnissen von Zeitzeugen steht eine umfangreiche Quelle zur Verfügung, die freiem Zugriff auf die Daten für alle Menschen bietet. Damit trägt das Corona Archiv dazu bei, ein Bewusstsein für das Leben unter Pandemie-Bedingungen und über die Folgen der Corona-Krise zu schaffen.

Die Daten verwenden

Der größte Teil der enthaltenen Daten im Corona Archiv steht unter freier Lizenz zur Nutzung und Nachnutzung bereit. Somit können die Daten für eigene Projekte und Sammlungen und auch für Projekte in Schulen oder anderen Bildungskontexten verwendet werden.

Eine Übersichtskarte zeigt auf, aus welchem Land oder welcher Region digitale Erinnerungen aus der Corona-Krise stammen. So ist es möglich, dass Schülerinnen und Schüler sich zum Beispiel mit den Auswirkungen der Pandemie in einem bestimmten Land, einer Region oder Stadt weltweit auseinandersetzen, und als Projekt dazu entsprechende Informationen zusammentragen.

Die Remember Me!-Arbeitsmaterialien können dafür genutzt werden, um mit Daten aus dem Corona Archiv zu arbeiten und damit entweder bestehendes Wissen anzureichern oder vorhandenes Wissen und entsprechende Daten in neue Zusammenhänge zu bringen. Gerade auch, weil die Daten im Corona Archiv in sehr unterschiedlichen Formaten vorliegen, eignen sie sich dafür, sie zu neuen Produkten zusammenzufügen. Etwa zu einer Collage mit Informationen zu einem bestimmten Sachverhalt oder aus einer bestimmten Region. Auch könnten Bilder aus dem Corona Archiv bei  Wikimedia Commons oder über die App Wikishootme ergänzt werden.

Habt ihr weitere Anregungen dazu, wie offene Kulturdaten für den Unterricht oder in Projekten genutzt werden können? Dann schreibt uns gerne und teilt eure Ideen mit uns! 

Kontakt: rememberme-datatibeu