Verwertung von Forschungsergebnissen durch visuelles Patentretrieval
Patentrechercheure und Forschende stehen bei der Prüfung der Patentierbarkeit von eigenen Forschungsergebnissen oder bei der Suche nach geeigneten Lizenznehmern immer wieder vor Sprach- und Terminologiebarrieren. Existierende Patentretrieval-Methoden basieren nämlich in erster Linie auf textueller Suche in Patentschriften und klammern Abbildungen und die Bezüge zwischen Text und Bild weitestgehend aus. Häufig kann die Innovation und das Verwertungspotenzial eines Patents jedoch erst mithilfe einer Abbildung erkannt werden und die Analyse einer Menge von Patenten mit ähnlichen oder verwandten Innovationen durch das schnelle, vergleichende Betrachten von Abbildungen erfolgen. Der Zugang über Abbildungen stellt eine von verwendeter Sprache und Terminologie unabhängig funktionierende Alternative oder Ergänzung dar und ermöglicht lückenlose Identifizierung von verwertungsrelevanten Ergebnissen in Patentschriften.
Das Projekt greift genau an dieser Stelle ein und entwickelt eine neuartige visuelle Suche für das Patentretrieval, die auf der automatischen Erkennung von Bildähnlichkeiten und Text-Bild-Bezügen in Patentschriften basiert. Die bildbasierte Suche basiert auf maschinellen Lernverfahren und soll die Auffindbarkeit und Sichtbarkeit von Patenten erhöhen und Sprach- und Terminologiebarrieren überwinden. Um neue Verwertungsmöglichkeiten zu eröffnen werden Maßnahmen aus dem Bereich Gründungsförderung und Technologiemarketing eingesetzt. Häufig kann die Innovation und das Verwertungspotenzial eines Patents nämlich erst mithilfe einer Abbildung erkannt werden. Diese Lösung ermöglicht auch Domänen und Patentklassen unabhängige Patentrecherche und dadurch neue Wege der Patentverwertung (Stichwort: Cross-Domain, Cross-Industrie). Das Ziel ist es neue Methoden zur Suche und Analyse von visuellen Elementen in Patenten zu entwickeln und in das Patentretrieval-Tool zu integrieren, um die Bedarfe an Innovationen im Bereich der Patentverwertung zu decken.
Der in dem Projekt erarbeitete Prototyp ist verfügbar unter https://service.tib.eu/vispat.