Diese Standards gelten für Zeitschriften und Schriftenreihen, die an der Finanzierung durch KOALA-Konsortien teilnehmen. Sie wurden basierend auf dem Anforderungskatalog der Initiative Plan S entwickelt, ergänzt durch die Principles of Transparency and Best Practice in Scholarly Publishing von COPE, DOAJ, OASPA und WAME. Soweit nicht anders vermerkt, betreffen sie sowohl Zeitschriften als auch Schriftenreihen.

Stand November 2023

Copyright und Lizenzen

Anforderungen

Unmittelbarer Zugang zum Volltext
Der Volltext muss ohne Wartefrist, kostenfrei und ohne Registrierung oder sonstige technische Hürden zugänglich sein.

Copyright verbleibt bei Autor*innen
Die Autor*innen müssen die Nutzungsrechte an ihren Werken behalten (das Urheberrecht ist in Deutschland ohnehin nicht übertragbar).

CC BY als Standardlizenz
Die Werke müssen mit einer Creative-Commons-Lizenz versehen werden; dabei gilt CC BY als Standard. CC BY-SA und CC0 werden auch akzeptiert. CC BY-ND kann in begründeten Einzelfällen auf Nachfrage der/des Verfasser*in angewendet werden.

Lizenz maschinenlesbar in den Metadaten
Die vergebene Lizenz muss maschinenlesbar in den Metadaten veröffentlicht werden.

Lizenz menschenlesbar in allen Textformaten
Die vergebene Lizenz muss in Klarschrift in allen veröffentlichten Textformaten (HTML, PDF, ePub etc.) enthalten sein.

Empfehlungen

Lizenz maschinenlesbar im Volltext eingebettet
Es wird empfohlen, die vergebene Lizenz maschinenlesbar in die Volltextversionen einzubetten.

Veröffentlichung eines Open-Access-Statements
Die Zeitschrift oder Schriftenreihe sollte ein Open-Access-Statement veröffentlichen. Dies könnte z. B. lauten:

„Alle Beiträge in der Zeitschrift XYZ erscheinen unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International. Die veröffentlichten Beiträge dürfen Sie unter den Bedingungen der Lizenz frei nutzen. Es findet keine exklusive Übertragung von Verwertungsrechten („copyright transfer“) an die Zeitschrift statt. XYZ stellt den Autor*innen keinerlei Kosten für die Publikation (sogenannte Article Processing Charges, APC/Book Processing Charges, BPC) oder die Einreichung (sog. Submission Charges) in Rechnung.“


Technische Vorgaben, Metadaten und Indexierung

Anforderungen

Langzeitarchivierung ist gewährleistet
Die digitale Langzeitarchivierung der Inhalte muss gewährleistet sein (ggf. durch einen Dienstleister).

ISSN/eISSN vorhanden
Die Zeitschrift oder Schriftenreihe muss eine ISSN bzw. eISSN haben.

Eintrag in DOAJ bzw. DOAB
Die Zeitschrift bzw. die Titel der Schriftenreihe müssen im Directory of Open Access Journals (DOAJ) bzw. dem Directory of Open Access Books (DOAB) indexiert sein oder es muss die Indexierung angestrebt werden.

DOI oder anderer PID für jeden Artikel/jeden Band einer Schriftenreihe
Jeder Zeitschriftenartikel oder Band einer Schriftenreihe muss einen eigenen Persistent Identifier (PID) haben, z. B. DOI oder URN. Es muss eine Versionierung erfolgen, z. B. bei Überarbeitungen.

Metadaten unter CC0
Die Publikationen (Artikel, Beitrag im Sammelband, Einzelband etc.) müssen mit Metadaten in einem gängigen, nicht-proprietären Format (z. B. nach Dublin-Core-Schema in JATS) unter CC0 versehen werden.

Angaben zum Förderer in den Metadaten
In den Metadaten der Publikation (Artikel, Beitrag im Sammelband, Einzelband etc.) muss es ein separates, optional auszufüllendes Metadatenfeld zur Angabe von gegebenenfalls erhaltener Förderung geben.

Verzicht auf Datentracking
Die verwendeten technischen Systeme dürfen keine Daten zum Nutzungsverhalten erheben, die über das technisch Notwendige hinausgehen. Die erhobenen Daten müssen den geltenden Verordnungen (z. B. DSGVO) entsprechend in einer Datenschutzerklärung beschrieben werden.

Empfehlungen

Open-Access-Policy bei Sherpa Romeo hinterlegen
Es wird empfohlen, die Regelungen zum Open-Access-Publizieren der Zeitschrift oder Schriftenreihe in der Datenbank Sherpa Romeo einzutragen.

PID-Vergabe auf Kapitelebene
Bei den einzelnen Bänden einer Schriftenreihe wird empfohlen, zusätzlich separate PIDs auf Kapitelebene zu vergeben. Das betrifft sowohl Beiträge in Sammelbänden als auch Kapitel in Monographien.

Verfügbarmachung von Zitationsdaten
Es wird empfohlen, bibliografische Angaben und Zitationsdaten frei verfügbar zu machen, im Einklang mit den Prinzipien von Open Citations.

Technische Unterstützung bzw. Schnittstellen für PID für Autor*innen (ORCID iD) und Institutionen (ROR)
Es wird empfohlen, Schnittstellen zu implementieren, um die Nutzung von Persistent Identifiers für Autor*innen (ORCID iD) und Institutionen (ROR) zu unterstützen.


Finanzierung

Anforderung

Transparente Finanzierung ohne Kosten für Autor*innen
Zeitschriften und Schriftenreihen, die durch KOALA-Konsortien finanziert werden, dürfen den Autor*innen keine Kosten in Rechnung stellen. Auch Zahlungen für Farbabbildungen oder überlange Artikel u. ä. sind nicht zulässig. Gegenüber der konsortialführenden Partei wird Transparenz hinsichtlich der finanziellen Aufwände erwartet. Erhält die Zeitschrift oder Schriftenreihe bzw. die Redaktion oder die Herausgeber*innen regelmäßig Zuwendungen von Dritten, ist dies auf der Website zu vermelden.


Redaktionsprozesse, Qualitätssicherung, inhaltliche Ausrichtung etc.

Anforderungen

Keine Mirror-/Schwesterzeitschrift
Es darf kein sogenanntes Mirror oder Sister Journal geben, also eine thematisch ähnliche Subskriptionszeitschrift, bei der deutliche Überschneidungen in der Redaktion bestehen.

Veröffentlichung von Informationen zu Eigentümerschaft und Geschäftsführung
Informationen zur Eigentümerschaft und Geschäftsführung der Zeitschrift oder Schriftenreihe müssen auf der Website der Publikation veröffentlicht werden.

Veröffentlichung von Informationen zu Redaktion und Herausgebenden
Informationen zur Redaktion und/oder den Herausgebenden der Zeitschrift oder Schriftenreihe müssen auf der Website veröffentlicht werden. Mindestens sind Namen der Redaktionsmitglieder bzw. Herausgebenden, ihre institutionelle Affiliation/Zugehörigkeit und ggf. ihre Rolle zu nennen. Mindestens eine Kontaktmöglichkeit (per Formular oder durch Angabe einer E-Mail-Adresse) muss ersichtlich sein.

Etablierter Begutachtungsprozess (Peer Review)
Die Zeitschrift oder Schriftenreihe muss einen Prozess zur inhaltlichen Qualitätssicherung (Peer Review) entsprechend den Standards der Fachkultur anwenden. Sollte in der entsprechenden Disziplin die Praxis des Editorial Review üblich sein, muss es min. zwei Gutachter*innen pro Text geben. Es müssen ausführliche Informationen zum Begutachtungsprozess und den Gutachter*innen sowie den Begutachtungskriterien auf der Website veröffentlicht werden.

Veröffentlichung von Statistiken zur Anzahl von Einreichungen, Gutachten etc.
Es müssen jährlich wesentliche Statistiken veröffentlicht werden:

  • Anzahl der Einreichungen
  • Anzahl der angeforderten Gutachten
  • Anzahl der erhaltenen Gutachten
  • Anzahl der angenommenen Einreichungen
  • durchschnittliche Frist zwischen Einreichung und Veröffentlichung.

Angaben zur Publikationsfrequenz
Die Publikationsfrequenz der Zeitschrift oder Schriftenreihe muss auf der Website veröffentlicht werden. Bei Schriftenreihen reicht eine ungefähre Angabe (z. B. „2-4 Bände pro Jahr“) aus.

Thematisches Profil der Zeitschrift / Reihe ersichtlich
Die thematische Ausrichtung und ggf. die Zielsetzung der Zeitschrift oder Schriftenreihe muss auf der Website beschrieben sein, z. B. in einem Abschnitt „Über die Zeitschrift“.

Empfehlungen

Veröffentlichung von Publikationsdatum, Einreichungs- und Akzeptanzdatum
Es wird empfohlen, Publikationsdatum, Einreichungs- und Akzeptanzdatum zu jedem Artikel bzw. jedem Band zu veröffentlichen.

Veröffentlichung von Hinweisen für Autor*innen
Es wird empfohlen, Informationen und Richtlinien für das Verfassen von Beiträgen, zur Formatierung, zu Zitierstilen etc. bereitzustellen.

Verzicht auf Werbung
Es wird empfohlen, keine Werbung von Drittanbietern auf der Website zu schalten und ein Statement hierzu auf der Website zu veröffentlichen.

Ethische Leitlinien
Es wird empfohlen, ethische Leitlinien festzulegen und zu veröffentlichen. Diese sollten folgende Fragen behandeln:

  • wie mit Beschwerden umgegangen wird;
  • wie Interessenkonflikte festgestellt und transparent gemacht werden;
  • falls relevant, wie mit Forschungsdaten und Fragen der Reproduzierbarkeit umgegangen wird;
  • falls relevant, wie Konsens für Publikationen eingeholt wurde, die Persönlichkeitsrechte berühren;
  • falls relevant, wie mit Publikationen über vulnerable Gruppen, Forschung mit Minderjährigen oder solcher, bei der Tierversuche gemacht wurden, verfahren wird;
  • ob es Möglichkeiten zur Diskussion und Korrektur von Texten nach der Veröffentlichung gibt.

Das Finanzierungsziel für das KOALA-Bündel Mathematik & Informatik 2024-2026 wurde erreicht! 54 Einrichtungen bilden das Finanzierungskonsortium


KOALA sucht noch Unterstützer*innen! Die Rückmeldefrist zur Finanzierungsbeteiligung für beide Bündel der aktuellen Finanzierungsperiode ist bis zum…


Der Erfahrungsbericht „Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen (KOALA): Erfahrungen mit Redaktionen und Verlagen“ ist frei zugänglich unter https://…